Endlich Susak! Lange Zeit stand diese Insel auf der „to do“-Wunschliste. Vielleicht, weil sie so  isoliert, klein, entfernt,  schön, unverwechselbar und geologisch anders ist  als andere kroatische Inseln. Susak hat uns nicht enttäuscht! Wir hatten das Glück, diese Insel (3,7 Quadratkilometer) Ende März bei ruhigem Wetter zu erkunden.

In der Abenddämmerung erreichten wir  die Insel Susak mit dem Katamaran Isla 40 „Island Escape“  welchen wir von der Charterbasis in Trogir nach Pula verlegten. Wir freuen uns, dass „Island Escape“ mit einer Heizung ausgerüstet ist welche wir bei Einbruch der Nacht gerne genutzt haben. Wir waren überrascht, dass Ende März mehrere Segelboote in Susak an der Sandbucht Bok vor Anker lagen. Da der Katamaran einen geringen Tiefgang hat, konnten wir innerhalb den Wellenbrecher in der Nähe der Einheimischen Boote von Susak festmachen.

Liegeplätze auf der Insel Susak


Wir empfehlen Susak nicht als sicheren Hafen (es ist direkt der Bura ausgesetzt), aber bei schönem und stabilem Sommerwetter ist dies ein großartiges Segelziel.


Wenn Sie von rechts einlaufen, werden Sie einen Wellenbrecher bemerken, der im Sommer für Ausflugsboote und im Winter für die Katamaranlinien von Mali Lošinj, Rijeka und Pula reserviert ist. Diese tägliche Linie hält das Leben auf der Insel aufrecht, obwohl wir die Passagiere an den Fingern einer Hand aufzählen konnten.


Innerhalb des Wellenbrechers hat die Hafenbehörde einen kleinen Yachthafen mit Strom und Wasser gebaut, aber aufgrund des sandigen Bodens ist er für Segelboote mit tiefen Kiel nicht zu empfehlen. Insbesondere in der äußersten rechten Ecke des Yachthafens, wo die Tiefe etwa 1 m beträgt. Der Wasser- und Stromanschluss ist neu, und wir wurden von einem freundlichen Mitarbeiter begrüßt. Die Kontaktnummer für das Anlegen in Susak ist 00385 99 93358760. Obwohl es Müllcontainer gibt, wäre es schön, Ihren Müll nicht auf dieser sauberen Insel zu lassen. Es ist nicht möglich, in Susak Kraftstoff oder Gas zu kaufen. Direkt neben der Anlegestelle befindet sich ein Markt, der nur im Sommer geöffnet ist.

Eine weitere Option ist ein Ankerplatz für etwa 30 Boote in der großen linken Bucht Suska (Bay Bok). Ankern Sie mindestens 100 m vom Ufer entfernt, da die Gefahr einer Strandung besteht. Die dritte Option ist ein Ankerplatz in der Bucht von Tiesni (SE-Seite der Insel). In der Mitte der Bucht ist eine Tiefe von 13 m und dies ist auch der felsigste Teil der Insel, aber immer noch offen für die Winde. Falls Sie auf Susak von der Bora erwischt werden, ist die sicherste, die kleine und schöne Bucht von Porat im Nordwesten der Insel. Beachten Sie, dass diese Bucht nicht vor anderen Winden geschützt ist.

Interessantes über die Insel Susak


Sand
Der frühe Morgen und der Stundenwechsel begrüßten uns im Märznebel. Daher sind die Fotos grau, aber man kann die Farben erahnen, die an sonnigen Tagen sichtbar wären. Ja, Susak sollten Sie auch im Sommer besuchen. Sand ist reichlich vorhanden und reicht bis in die vorderen Häuserreihen. Die Bucht ist ruhig, offen und lädt zum Hineinspringen ein.


Traktoren und Fahrräder
Das Einzige, was man morgens in Susak hört, sind die Traktoren. Donje Selo (Spjaža) ist eine Promenade mit verschiedenen Traktoren und Fahrrädern. Sogar Verkehrszeichen für Traktoren sind gekennzeichnet. Später gelang es uns, nur 1 Auto (Smart) zu sehen und zwar  mit der Registrierung „Traktor“.

Siedlungen in Susak
Es gibt nur einen Ort auf der Insel, Susak (Sansego),zwei Siedlungen Donje Selo oder Spjaža (am Meer) und das ältere Gornje Selo (auf dem Hügel). Sie sind durch eine  Steintreppe verbunden. Von Gornje Selo hat man eine schöne Aussicht. Die Häuser sind größtenteils renoviert worden und zum Zeitpunkt unserer Ankunft befanden sich viele Häuser unter Restaurierung.

Es gibt keine offene Baustellen und Modernisierungen, daher ist ein Spaziergang durch das alte Dorf wie eine Zeitreise in die Geschichte.

Susak ist ein geschütztes Denkmalerbe Kroatiens, daher ist glücklicherweise jeder Neubau außer der Restaurierung verboten.

Hier gibt es keine Hotels, keine Motels, keine Wolkenkratzer, keine Rohbauten, nichts was auf Massentourismus hindeutet….. also macht einen Spaziergang durch diesen wundervollen Ort und genießt die Ruhe und Gelassenheit.

Einheimische auf der Insel Susak

Außer dem Mitarbeiter im Hafen, der Dame, die uns Honig verkaufte, ein paar Bauarbeitern, einer Kellnerin im „Auswandererverein“ trafen wir niemanden. Wir wurden von einer Handvoll Menschen überrascht, die um 7 Uhr im Nebel auf die örtliche Fährlinie warteten.

Die Insel Susak war einst das am dichtesten besiedelte Gebiet im ehemaligen Jugoslawien. Die Massenauswanderung von der Insel begann 1964 mit der Einführung einer Steuer für Wein, sonst das Hauptprodukt von Susak. Die Fischverarbeitungsfabrik schließte, und die Massenauswanderung begann in den 1960er Jahren: Bis zu 1.395 Menschen verließen die Insel aus politischen und wirtschaftlichen Gründen.

Wer einen Paddelboot hatte, floh nach Italien und von dort in die Vereinigten Staaten. Heute lebt die Mehrheit der Susan-Emigranten in den Vereinigten Staaten, die meisten in New Jersay, Hoboken. Auswanderer und ihre Nachkommen kehren im Sommer nach Susak zurück, wo traditionelle Susak-Hochzeiten organisiert werden, meistens im August.

Es ist eine Gelegenheit, wo man die spezifischen Volkstrachten der Insel Susak zu sehen bekommt, die die Auswanderer pflegen. Ein weiterer Grund für den Sommerbesuch in Susak!

Abgesehen von der Volkstracht zeichnet sich Susak durch seine spezifische Sprache aus. Es ist eine Mischung von Amerikanischen und des Inseldialektes.

Ein interessanter Fakt der Insel Susak ist, dass sie als geschlossene Gemeinde bekannt ist. Es wurde gesagt, dass die Mitarbeiter der vertriebenen Suikaner an den Docks in New York, hauptsächlich Puertoricaner und Afroamerikaner, zuerst Suikanisch sprechen lernten  , anstatt  die Suikaner die Englische Sprache. Die Veränderung von Susak während der Jahre, ihre Tradition und Lebenseinstellung können Sie auf den Fotos im Auswandererclub sehen.

Was kann man auf der Insel Susak unternehmen

Spazieren Sie von Donje Selo nach Gornje Selo und setzen Sie Ihre Wanderung zum Leuchtturm fort. Zusammen mit dem Rückweg sind es insgesamt 5-6 km.

Erkunden Sie die Weinberge dieser Insel. Sollten sie auf hausgemachten Wein aus Susak stoßen – kaufen Sie ihn!

Autochthone Weinberge der Insel Susak – etwas für die Weinliebhaber

Bevor sich die Einwohner von Susak auf den Fischfang und Weinbau spezialisierten, pflanzten sie auf ihrer Insel Bohnen und Getreide (Weizen, Gerste, Süßkartoffel) an und betrieben Schafzucht. Als die Nachfrage nach gesalzenem Fisch auf der nahe gelegenen Insel Lošinj aufgrund der Entwicklung der Seefahrt zunahm, widmete man sich intensiver der Sardinenjagd zu. Im 19. Jahrhundert wuchs auch die Nachfrage nach Wein. Sandiger, antiphyloxerischer Boden hat die alten autochthonen Rebsorten bewahrt, sodass sich die Weinberge Anfang des 20. Jahrhunderts auf unglaubliche 96% der Gesamtfläche der Insel ausdehnten. Von etwa 30 Rebsorten waren drei autochthone Weinsorten am stärksten vertreten – schwarze Trauben, Susac und rote Drillinge. Sie transportierten und verkauften Trauben und Wein direkt auf Lošinj, Cres und Istrien, entweder gegen Geld oder im Austausch für die Waren, die sie brauchten (für 100 kg Trauben konnte man 5 kg Wolle, 6 kg Schafskäse, 10 l Olivenöl oder 400 kg Brennholz erhalten. Im Hafen bauen sie einen großen, modernen Weinkeller mit einer Kapazität von 6000 hl. Ein paar Jahre später wurde in der Nähe eine Fischverarbeitungsfabrik gebaut, in der jährlich bis zu 450 Tonnen meist blauer Fisch verarbeitet werden konnten. Die Fabrik wurde 1959 geschlossen und wegen des Baus des heutigen Markt abgerissen. Das Kellergebäude (1964 geschlossen) erinnert noch heute an die „ruhmreiche Zeit“ des toskanischen Weinbaus. Heute sind gesalzene Sardinen und hausgemachter Rotwein in Susak eine Seltenheit geworden

Quelle: TZ Susak

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